Wetsuit

Es gibt Neopren-Anzüge für alle möglichen Sportarten: Wellenreiten, Windsurfen, Kiten, Tauchen, Schwimmen, usw. Dabei stellt das Wellenreiten die höchsten Ansprüche an den Neopren-Anzug, sodass die für das Surfen verwendeten Anzüge, qualitativ extrem hochwertig sind. Anders als bei anderen Sportarten darf die Bewegungsfreiheit nicht behindert werden, nebst dem, dass der Anzug den Körper vor der Kälte schützen soll. Prinzipiell kann der Neoprenanzug zum Surfen für alle anderen Sportarten verwendet werden - Taucheranzüge sind dann aber ab einer gewissen Isolationsstufe wieder anders aufgebaut. Da die hiesigen Gewässer in der Schweiz zudem grossen Temperaturschwankungen unterliegen, lohnt es sich abzukären, welcher Neopren der richtige ist. Gerne stehen wir Dir per Mail, Telefon oder beratend im Ladenlokal zur Verfügung.

ARTEN VON NEOPREN WETSUITS ZUM SURFEN

Abhängig von Wasser und Aussentemperatur eignen sich unterschiedliche Arten von Wetsuits. Für Wassertemperaturen ab 24 Grad, benötigt man keinen Wetsuit. Für alles was darunter ist, empfiehlt es sich einen Neopren-Anzug zu tragen. Je kälter das Wasser, desto mehr Körperfläche will man bedecken. Welchen Anzug man benötigt, wird vom Ort und der Saison bestimmt. Oftmals ist es auch noch eine persönliche Vorliebe, welche manche Surfer auch bei "Shorty"-Temperaturen einen Fullsuit tragen.

Neotop

Neopren Shirt oder Lycra

Das Neopren Shirt deckt nur den Brust- und Rückenbereich ab, der Rest ist aus Lycra. Es gibt auch Neo-Westen, welche komplett aus Neopren bestehen. Dieser Shirts eignen sich für Wassertemperaturen über 20 Grad, bei denen man ohne Neopren trotz warmer Temperatur beginnt auszukühlen

Shorty

Shorty

Neopren bedeckt den kompletten Oberkörper und die Ansätze der Arme und Beine.

Springsuit

Springsuit

Neopren bedeckt den kompletten Oberkörper, Beine und Oberarme. Die Kombination Kurzbein/Langarm ist auch möglich

Fullsuit

Fullsuit

Dieser Anzug bedeckt den kompletten Körper bis zu den Hand- und Fussgelenken. Anzüge für extrem kaltes Wasser besitzen teilweise noch eine Kapuze. 

Funktionsweise eines Wetsuits: Die Idee ist es, dass der Körper vor dem Abkühlen geschützt wird. Der Wetsuit erreicht dies, indem er eine dünne Schicht Wasser zwischen Anzug und Haut speichert. Durch die eigene Körperwärme wird diese Wasserschicht aufgewärmt und schütz uns vor dem kalten Wasser ausserhalb des Wetsuits. Dies bedingt aber, dass der Wetsuit exakt passt. Bei Stürzen, Duckdives, Spülgängen wird jeweils wieder ein Teil des Wassers ausgetauscht, sodass wir zu frieren beginnen.

Nebst der vom Körper aufgeheizten Wasserschicht, isoliert natürich auch das Neopren selbst von der kalten Umgebung. Dies hängt letztendlich von der Dicke des Neoprens ab.

Wetsuit-Dicke: Die Dicke wird mittels Zahlenpaare/-trios angegeben. So steht beispielsweise 3/2, 4/3, 5/4/3 für die Dicke des Neoprens in Milimetern an verschiedenen Stellen. Dabei ist die dickste Stelle um den Körper (und an den Beinen bei Winteranzügen) und die dünnste Stelle in der Arm-/Achselpartie. Der Grund für den unterschiedlichen Aufbau liegt darin, dass der Anzug möglichst viel Bewegungsfreiheit bieten soll. Gerade für Wellenreiter ist dies beim Paddeln unabdingbar - beim Tauchen beispielsweise kann man darauf verzichten. 3/2mm-Anzüge sind Standard für den Sommer, während die 4/3 und dickere eher für winterliche Temperaturen ausgerichtet sind. Es gibt Surfer welche sich in Gewässern aufhalten, welche knapp über dem Gefrierpunkt sind. Die passende Ausrüstung macht es möglich, aber natürlich sind dort gewisse Einschränkungen im Bereich des Komforts zu machen.

Neopren anprobieren: Um das ständige Durchspülen mit kalten Wasser zu vermeiden, müssen die Wetsuits wirklich gut sitzen. Dabei ist auch auf den dichten Abschluss an Hals, Händen und Füssen zu achten. Der beste Anzug nützt nichts, wenn er zu gross getragen wird. Das Material hat sich in den letzten Jahrzehnten extrem weiterentwickelt und dank extremer Dehnbarkeit, findet jeder einen passenden Anzug. Der trockene Anzug fühlt sich enger an, als ein Nasser. Beim Anprobieren darauf achten, dass das Material überall an dem Körper anliegt. Schränkt er aber Atmung und Bewegung zu sehr ein, so ist er zu klein.

Nähte: Das kalte Wasser hat nebst den offensichtlichen Öffnungen noch weitere Möglichkeiten in den Anzug zu dringen. Eine davon ist bei den Nähten. Hier sind verschiedene Arten von Nähte, welche bei Wetsuits verwendet werden:

  • Over Lock Stitch: Diese Form der Nähte ist bei namhaften Herstellern fast nicht mehr vertreten. Man erkennt sie daran, dass die Nähte auch auf der Innenseite sichtbar sind. Die Nähte sind zwar extrem robust, lassen aber auch viel Wasser durch die Nahtlöcher.
  • Flat Lock Stitch: Die Nachfolgernaht des "Over Lock Stitch". Vergössert den Komfort, bietet aber aufgrund der durchgehenden Nahtlöcher ebenfalls keinen perfekten Schutz vor dem Wasseraustausch.
  • Blind Stitch: Nahtvariante für die warmen Anzüge. Erhöht den Komfort und besitzt keine durchgehenden Nahtlöcher, sodass der Wassereintritt vermieden werden kann.
  • Basic Blind Stitch and Glued: Naht ist gleich wie beim "Blind-Stitch", auf der Innenseite sind ist keine Naht zu sehen, nur die zusammengeklebter Neopren-Panels. Da der Neopren elastischer als der Kleber ist, kann es sein, dass die Nähte (in Kombination mit Salzwasser und Sonne) nicht unendlich lange halten.
  • Blind Stitch, Glued and Spot taped: Zusätzlich zu dem "Blind Stitch und Kleber" werden bei dieser Variante besonders beanspruchte Stellen noch getapt. Diese Anzüge sind super elastisch, aber auch hier auf Kosten der Haltbarkeit.
  • Double Blind Stitch and Glued: Verfahren gleich wie beim "Blind Stitch", allerdings wird es beidseitig angewendet. Die Anzüge sind ebenfalls flexibel, es kann aber sein, dass die Nahtlöcher (weil beidseitig) an einigen Stellen durchgehend sind, was wiederum den Wassereintritt ermöglicht.
  • Blind Stitch, Glued and fully Taped: Hier sind sämtliche Nähte auf der Innenseite zusätzlich mit einem Tape versiegelt. Herstellung ist aber sehr teuer, dafür dicht und robust.
  • Blind Stitch, Glued and fully Neopren Taped: Hierfür wird auf den Innenseite nicht Tape verwendet, sondern Neoprenstreifen. Dies hat den Vorteil, dass die Elastizität homogener ist. 
  • Liquid Taping: Neuste Methode der Nahtversiegelung. Dabei wird auf der Innen- und Aussenseite ein Spezialgummi über den Nähten angebracht, sodass sie 100% wasserdicht sind. Je nach Hersteller gibt es unterschiedliche Namen dafür (z.B. Super Seal)

Wie beschrieben gibt es unzählige Varianten von Nähten. Bei Anzügen mit Nähten, welche den Wassereintritt verunmöglichen spricht man von Steamern. Gerade in diesem Bereich wird extrem viel geforscht und weiterentwickelt. Es gibt beinahe jedes Jahr eine "neue, revolutionäre, endgültige, nonplusultra" Erfindung. Anzüge im oberen Segment kosten dementsprechend bis zu 2000 CHF. Die Frage nach dem Sinn derart teuren Anzüge sei dahingestellt. Da das Neopren mit der Zeit an Elastizität verliert, ist es dann auch irgendwie schade, wenn man 2000-fränkige Anzüge nicht mehr an der Sonne trocknen kann, weil man sonst die Lebensdauer des Anzuges verkleinert.

WELCHEN NEOPRENANZUG BRAUCHE ICH IN DER SCHWEIZ?

Das hängt wirklich sehr davon ab, welchen Sport du in welchen Monaten ausführst. Fluss-Surfer sind manchmal Wassertempereaturen unter 10 Graud ausgesetzt. Für das Standup-Paddeln empfehlen wir im Sommer Neo-Tops, im Herbst vielleicht einen 3/2er. Im Winter führt dann aber kein Weg mehr am Drysuit vorbei.

Viele Wellenreiter, mit der Schweiz als Homebase, kommen mit einem guten 3/2er durch, da der Atlantik kaum unter die Temperatur fällt, bei der's mit einem versiegelten 3/2er zu kalt wäre. Als Faustregel gilt dort bei diesem Anzug, dass man eher Handschuhe, Kapuze und Stiefel anzieht, ehe man einen dickeren Wetsuit brauchen würde.